Alternative Kindergrundsicherung

Fachforum "Alternative Kindergrundsicherung – die Kinder in den Mittelpunkt der Familienförderung"

Berlin, den 06. Juni 2014. Über Reformoptionen einer gerechten, einfachen und transparenten Kinder- und Familienförderung diskutierten am 06. Juni 2014 auf dem Fachforum des DKSB beim Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in Berlin Gerda Holz (ISS e.V. Frankfurt), Barbara König (Geschäftsführerin Zukunftsforum Familie e.V.), Prof. Dr. Ronald Lutz (FH Erfurt) sowie Heinz Hilgers (Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes).

Ganz grundsätzlich kritisierten die TeilnehmerInnen des Podiums das derzeitige Modell der familienfördernden Leistungen als nicht zielführend und kompliziert, als "Leistungs-Dschungel". Die bestehenden zahlreichen Leistungen seien nicht in der Lage Kinderarmut nachhaltig zu verringern, da sie in der Höhe nicht ausreichend, in der Beantragung kompliziert und somit nicht alle Kinder und Jugendlichen erreichten.

Insbesondere wurde hervorgehoben, dass derzeit noch immer ein Familienmodell gefördert wird, welches die Realität in der Vielfalt der heutigen Familienformen nicht mehr abbildet und der Staat damit seiner grundgesetzlich festgelegten Aufgabe gleichwertige Lebensverhältnisse herzustellen sowie bestehende Ungleichheiten abzubauen, nicht nachkomme.

Besonderes betont wurde die Notwendigkeit einer Kindzentrierung aller Förderleistungen und –angebote. Die gute Förderung von Kindern sei entscheidend für die optimale Entwicklung des Kindes gerade in den ersten Lebensjahren, die wegweisend sind für die Zukunftschancen der Kinder. Dabei müssen, so die Forderung, monetäre Leistungen mit dem Ausbau von Infrastruktur einhergehen.

Die Kindergrundsicherung als einfache und transparente Leistung für alle Kinder und Jugendlichen wurde in der Diskussion als nachhaltigste und wirksamste Reformoption besonders hervorgehoben. Die Sicherung des Existenzminimums und die Durchsetzung des Rechtes auf Bildung, Gesundheit und Teilhabe für alle Kinder und Jugendlichen werden damit garantiert. Alle TeilnehmerInnen des Fachforums forderten Politikerinnen und Politiker auf, sich endlich auf den Weg zu machen, ein gerechtes und einfaches Gesamtkonzept zur Reform der Kinder- und Familienförderung vorzulegen. Notwendig sei dabei ein grundsätzliches Umdenken auf allen Ebenen, um die Kinder und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Förderung zu stellen.

Quelle: Kinderschutzbund, http://www.dksb.de/Content/shownews.aspx?news=223