Familientherapie im Ausland, die Systemtherorie und Unentscheidbares

Peter Fonagy und Eia Asen, beide London, konnten als Hauptreferenten für die Systemische Forschungstagung 2010  gewonnen werden und informierten über "Mentalization Based Family Therapy: Theory, Practice Research". Weiterer Hauptreferent war Guy Diamond, Philadelphia USA, der sich mit "Attachment Affect and Family Therapy: Theory, Practice, Research" befasste.

Abschluss des ersten Tages war ein Streitgespräch zwischen Dirk Baecker und Jürgen Kriz, das immer wieder um die Luhmannsche Systemtheorie kreiste.  Es ging um die  Frage, welche Systemtheorie für welche Empirie geeignet erscheint.

Am zweiten Tag berichteten Charlotte Burck, London, und Peter Stratton, Leeds, über systemische Forschungsnetzwerke und Forschungsförderung in Großbritannien; Matthias Ochs stellte die deutsche Internetplattform systemisch-forschen.de dar - die Idee zu dieser Plattform war auf der vorhergehenden Forschungstagung 2008 entstanden. In zehn Workshops am Mittwoch und am Donnerstag wurden Forschungsmethoden vorgestellt und diskutiert - die weiteren Referenten dort waren: Götz Bachmann, Mareen Haag, Johannes Herwig-Lempp, Bruno Hildenbrand, Matthias Hüttemann, Günter Schiepek und Wolfgang Tschacher. Dazu kamen 12 "Subsymposien" mit 36 Forschungsberichten.

Abschluss der Tagung, die wie in den vorangegangenen Jahren von der DGSF und der Systemischen Gesellschaft finanziell gefördert wurde,  war ein Forum zu systemischer Organisationsentwicklung: "Das Unentscheidbare entscheiden - Motive, Dilemmata und Strategien zeitgenössischer Führung". Günther Ortmann, Hamburg, befasste sich mit  "Management in der Hypermoderne",  Franz Netta von der Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh, informierte über die Erfahrungen seines Unternehmens mit partnerschaftlicher Führung, die wesentlich zum Unternehmenserfolg beitrage. Zudem berichteten Julika Zwack, Angelika Eck und Jürgen Brückner, Heidelberg, aus einem Forschungsprojekt der VW-Stiftung: "Gut alt werden in Großbetrieben - Führung in Zeiten des demografischen Wandels".