Forschungstagung international

Die neueste Fassung des Programms der ersten Europäischen Tagung für Systemische Forschung in Therapie, Pädagogik und Organisationsentwicklung mit dem Titel „Systemische Forschung und Praxis verknüpfen“  ist nun  auf www.systemisch-forschen.de online verfügbar und dieser Mail beigefügt (die Abstracts finden Sie in Kürze ebenfalls auf dieser Homepage). Thema der Tagung ist die Frage, wie soziale Systeme (wie Paare, Familien, Nachbarschaften, Schulen, Krankenhäuser, Familienunternehmen) funktionieren, wie sie in Krisensituationen beraten werden können, und wie beides mit qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden angemessen untersucht werden kann. Wir erwarten knapp 300 Teilnehmer aus 22 europäischen Ländern und den USA. Neben ca. 120 Deutschen haben sich besonders viele Kolleginnen und Kollegen aus Skandinavien, den Beneluxländern, Großbritannien, Ungarn, Italien und Griechenland angekündigt - kleine Teilnehmergruppen kommen auch aus Malta, Mazedonien oder Estland.

Die Tagung bringt führende Forscher und Praktiker der systemischen Einzel-, Paar-, Familien-, Gruppen und Multifamilientherapie sowie der systemischen Organisationsentwicklung in Schulen, Krankenhäusern und  Familienunternehmen in Heidelberg zusammen. In sechs Hauptvorträgen, 24 Symposien, 14 Workshops und drei Postersessions sowie in einem großen Schlusspanel mit vielen der Hauptreferenten wird der Frage nachgegangen, welche Forschungsmethoden, welche Themen und welche Forschungsnetzwerke derzeit und in den nächsten Jahren den größten Ertrag für eine zugleich praxisrelevante und methodisch anspruchsvolle Erforschung sozialer Systeme sowie systemischer Interventionen versprechen. Die Parallelveranstaltungen sind nach den Themensträngen „Praxisforschung“, „Qualitative Forschung und Theoriekonstruktion“, „Therapieforschung“, „Managementforschung“, „Forschung in Sozialer Arbeit, Pädagogik und Beratung“ sowie „Europäische Forschungskooperationen“ übersichtlich gegliedert. Der Strang „Praxisforschung“ ist in besonderer Weise für Praktikerinnen und Praktiker geeignet, die ihre eigene Praxis beforschen wollen. Alle Hauptvorträge und einige der Symposien werden simultan ins Deutsche übersetzt.

Zu den Highlights gehört der Eröffnungsvortrag von Russell Crane (Utah/ USA) am Donnerstag Morgen über die Wirksamkeit und Kostengünstigkeit von Familientherapie, der u.a. vom Präsidenten der Bundespsychotherapeutenkammer Rainer Richter, Declan Aherne vom Europäischen Netzwerk Psychotherapeutische Versorgung und Sibylle Malinke vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen diskutiert wird.  Neben Russell Crane werden auch Peter Stratton (UK) und Howard Liddle (USA) Methoden und Ergebnisse der Wirksamkeitsforschung systemischer Familientherapie, u.a. bei drogengefährdeten Jugendlichen, zur Diskussion stellen und wird die EFTA Vorsitzende Maria Borcsa  die Rolle der systemischen Therapie in den verschiedenen nationalen Gesundheitssystemen in Europa darstellen. Stärker qualitativ und multiperspektivisch werden Arlene Vetere und Rudi Dallos (UK) aus einer narrativ-sprachwissenschaftlichen Perspektive über „Interacting Stories“ und Rolf Sundet (Norwegen) über die „joy of collaboration“ im Trialog zwischen Klienten-, Therapeuten- und Forscherperspektive berichten.   

Veranstalter der Tagung  ist das Institut für Medizinische Psychologie im Zentrum für Psychosoziale Medizin der Universität Heidelberg, in Kooperation mit der European Family Therapy Association (EFTA,  der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF), der Systemischen Gesellschaft (SG) und des Helm Stierlin Instituts Heidelberg. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Heidehofstiftung Stuttgart, die DGSF und die SG unterstützen die Tagung finanziell.

Für Kurzentschlossene: Anmeldeformular und weitere Infos im Netz unter http://systemisch-forschen.de/node/939