Kinder- und Jugendgesundheit in Deutschland

Die Studie startete mit dem ersten Survey 2003 bis 2006. Die Ergebnisse der ersten Folgeerhebung (KiGGS Welle 1) sind jetzt in der Juli-Ausgabe des Bundesgesundheitsblatts erschienen. 

Die Veröffentlichung enthält 14 Beiträge zu KiGGS. Bei den Einflussfaktoren stehen der sozioökonomische Status, Tabak- und Alkoholkonsum, Bewegung und Sport, Familienform sowie Stillen im Mittelpunkt. Für den Bereich der körperlichen Gesundheit wurden Allergien, chronische Erkrankungen, Unfälle sowie impfpräventable Krankheiten betrachtet, die für einen Großteil der Krankheitslast im Kindesalter verantwortlich sind. Im Bereich der psychischen Gesundheit wird die Frage untersucht, ob psychische Auffälligkeiten, einschließlich ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), häufiger geworden sind. Die Auswirkungen von gesundheitlichen Risiken und Krankheiten auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität werden in einem eigenen Artikel dargestellt. Zudem stellen die RKI-Wissenschaftler Trends bei ambulanten Leistungen des Gesundheitswesens vor und betrachten als Beispiel für die Evaluierung von präventiven Maßnahmen die Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV). Zu weiteren Themen sind Auswertungen geplant.

Die aktuelle Studie („KiGGS Welle 1“) wurde als telefonische Befragung (der Eltern und ab 11 Jahren auch der Kinder) durchgeführt. Insgesamt haben in 167 Städten und Gemeinden 12.368 Mädchen und Jungen mit ihren Eltern teilgenommen. Die Bereiche Bewegung/Sport und psychische Gesundheit wurden in externen Modulen vertieft. Im Rahmen eines Ländermoduls wurden Gesundheitsdaten von über 4.800 Kindern und Jugendlichen in Thüringen erhoben. Erste KiGGS-Daten hatte das RKI Ende 2013 in einer Teilnehmerbroschüre veröffentlicht.

KiGGS ist eine Langzeitstudie. Viele KiGGS-Teilnehmer haben bereits an der ersten Studie von 2003 bis 2006 teilgenommen und werden auch bei zukünftigen KiGGS-Befragungen erneut eingeladen. Dies ermöglicht über die Jahre “Längsschnitt-Analysen“, die für die Ursachenanalyse von Erkrankungen wichtig sind. Neben den mehr als 12.000 Mädchen und Jungen wurden auch 4.000 junge Frauen und Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren befragt, die aus der ersten KiGGS-Studie „herausgewachsen“ sind.

Unter den Beiträgen, die als pdf-Datei kostenfrei heruntergeladen werden können (alle Beiträge unter: www.kiggs-studie.de/deutsch/ergebnisse/kiggs-welle-1/basispublikation.html):

Psychische Auffälligkeiten und psychosoziale Beeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren in Deutschland – Prävalenz und zeitliche Trends zu 2 Erhebungszeitpunkten (2003–2006 und 2009–2012). Ergebnisse der KiGGS-Studie – Erste Folgebefragung (KiGGS Welle 1)
Hölling H, Schlack R, Petermann F, Ravens-Sieberer U, Mauz E, KiGGS Study Group (2014) Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 57(7) · DOI 10.1007/s00103-014-1979-3 Link

Hat die Häufigkeit elternberichteter Diagnosen einer Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) in Deutschland zwischen 2003–2006 und 2009–2012 zugenommen? Ergebnisse der KiGGS-Studie – Erste Folgebefragung (KiGGS Welle 1) Schlack R, Mauz E, Hebebrand J, Hölling H, KiGGS Study Group (2014) Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 57(7) · DOI 10.1007/s00103-014-1983-7 Link