Stellungnahme von DGSF und SG zum Psychotherapeutengesetz

In ihrer jüngst veröffentlichten Stellungnahme zur Diskussion um das Psychotherapeutengesetz (PsychThG) fordern DGSF und SG (Systemische Gesellschaft) die Beachtung von sechs Eckpunkten bei der Überarbeitung des Gesetzes. So müsse ein hinreichend „breiten Zugang“ unterschiedlicher akademischer Disziplinen zur Psychotherapieausbildung erhalten bleiben und mit Ermächtigungen für Systemische Therapie in den Institutsambulanzen ein ein "Geburtsfehler" des 1998 verabschiedeten Gesetzes  behoben werden. Die Verbände fordern, künftig die soziale Selektion bei Ausbildungskandidaten - durch die mehrjährige Kombination von  unbezahlter Arbeit und Ausbildungskosten - zu verringern und eine qualitativ hochwertige Grundausbildung zu sichern. Eine Beschränkung des Zugangs zur Psychotherapieausbildung auf den psychologischen Grundberuf bezeichnen sie als „unangemessene Verengung“. Eine Novellierung des Psychotherapeutengesetzes solle flexiblere Versorgungmodelle schon in der Ausbildung fördern und einen Pluralismus in der psychotherapeutischen Versorgung ermöglichen: „Patienten haben ein Recht darauf, dass ihnen die Palette der wissenschaftlich anerkannten psychotherapeutischen Verfahren zur Verfügung steht und Psychotherapeuten entsprechend plural ausgebildet werden.“ Die Probleme der psychotherapeutischen Versorgung halten die Verbände nur dann für angemessen lösbar, wenn Systemische Therapie in die psychotherapeutische Versorgung integriert und von den Krankenkassen finanziert wird. Systemische Therapie sei schließlich besonders erfolgreich „bei den ‚Stiefkindern‘ der psychotherapeutischen Versorgung, also bei chronisch psychisch und körperlich kranken Menschen, bei Migranten, bei Patienten aus sogenannten. ‚Unterschicht-Milieus‘ oder etwa bei schwer delinquenten Jugendlichen.“

Die Stellungnahme der Verbände wurde unter Federführung der DGSF erarbeitet und kürzlich von der SG an Politik und Fachöffentlichkeit versandt.

Zum Text: Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie
(DGSF) und der Systemischen Gesellschaft (SG) zur Diskussion um die Novellierung des
Psychotherapeutengesetzes (PsychThG)