Systemisch netzwerken

Das Systemische Netzwerk Ludwigsburg wurde vom Asperger Nervenarzt und Psychotherapeuten Dr. Gerhard Dieter Ruf ins Leben gerufen. In diesem Netzwerk treffen sich engagierte Fachleute, die freiberuflich oder in psychosozialen Einrichtungen im Landkreis Ludwigsburg mit systemischen Methoden arbeiten. Die in regelmäßigen Abständen stattfindenden Treffen (4 x im Jahr) dienen dem interdisziplinären Erfahrungsaustausch und der Vernetzung. Damit können die bestehenden Hilfen für Familien im Landkreis Ludwigsburg präziser und professioneller abgestimmt werden. Ruf ist auch Mitglied der DGSF und hat als Gastherausgeber drei Themenhefte "Systemische Psychiatrie" der DGSF-Fachzeitschrift Kontext verantwortet (3|2009, 4|2009, 3|2011).

Zur Geschichte des Systemischen Netzwerks

Als Gerhard Dieter Ruf anfing, die systemischen Ideen in seiner Praxis in Asperg umzusetzen, wollte er wissen, wer im Raum Ludwigsburg noch systemisch arbeitet. Über Ausbildungsinstitute und einige andere Kontakte erfuhr er einige Namen und lud diese KollegInnen zu einem ersten Treffen am 20.5.2000 ein. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen waren alle TeilnehmerInnen an weiteren Treffen sehr interessiert.

Die TeilnehmerInnen formulierten folgende Wünsche und Anliegen für diese weiteren Treffen:

•           Neugier, Kennenlernen der systemischen KollegInnen und deren „Spezialitäten“

•           Formelle und informelle Kontakte zu den anderen sozialen Einrichtungen, BeraterInnen oder TherapeutInnen

•           Vernetzung der BeraterInnen/Einrichtungen/TherapeutInnen

•           Entdecken von Ressourcen der KlientInnen in anderen Kontexten

•           Fachlicher Austausch

•           Besprechung von Fällen/Supervision/Austausch

•           Besprechung von Themen unter systemischen Aspekten, z.B.:

             - Angst

             - Chronifizierung

             - Migranten

             - Mehrgenerationenprobleme

             - Grenzen der systemischen Beratung/Therapie

•           Fortbildungswünsche (Einladen von Referenten zu bestimmten Themen)

•           Vorstellung der einzelnen Institutionen

•           Bekanntmachen des systemischen Ansatzes

Es kamen und kommen immer wieder neue TeilnehmerInnen mit neuen Ideen dazu, sodass die Treffen sich immer wieder interessant gestalten. Inzwischen sind es 50 TN wovon ca. 25 TN aktiv mitwirken.

Auswahl der Themen der bisherigen Treffen:

•           Vorstellung der Einrichtungen der Mitglieder

•           Fallbesprechungen

•           Chronifizierte Patienten

•           ADS

•           Aufstellungsarbeit

•           Sucht

•           Systemische Psychiatrie

•           Entwicklungskrisen

•           Familienhilfe

•           Systemische Arbeit an Schulen

•           Jugendhilfe

•           Berufliche Qualifikationsmaßnahmen

•           Coaching

•           Angststörungen

•           Kinder von Suchtkranken

•           Heilpädagogik

•           Mediation

•           Psychosomatik

•           Ambulante Jugendhilfe

•           Auswirkungen von Hartz IV

•           Kooperatives Bildungsangebot Schule-Jugendhilfe

•           Essstörungen

•           Berufsvorbereitende Maßnahmen

•           Patchworkfamilien

•           Narzissmus

•           Schizophrenie-Therapie

•           Vergleich systemische-tiefenpsychologische Therapie

•           Migranten

•           Bericht von der DGSF-Jahrestagung

•           Bericht vom Verbändetreffen gegen sexuellen Mißbrauch

•           NLP

•           Motivierende Gesprächsführung

•           Arbeit mit Kinderbüchern

•           Aggressionsmanagement

•           Coaching mit Pferden

•           Mediation

•           Sterbebegleitung

Durch die Vernetzung und gegenseitige Befruchtung wurde die Arbeit der TeilnehmerInnen sehr bereichert. Sie haben die jeweiligen Schwerpunkte voneinander kennen gelernt und wissen, an wen sie KlientInnen mit speziellen Fragestellungen verweisen können.

Drei der Mitglieder des Arbeitskreises schrieben Bücher. Siegfried Rapp schrieb das Buch „Kuss oder Schluss“ über Mediation, erschienen im Winwin-Verlag. Gerhard Dieter Ruf veröffentlichte im Verlag Klett-Cotta „Systemische Psychiatrie, ein ressourcenorientiertes Lehrbuch“. Christiane Lier gab zwei thematische Kinderbücher heraus: „Vom Alleinsein“, und „Vom Tod der Mutter“.  Zudem entstand ein Flyer mit einer Adressenliste für Systemische Beratung/Therapie für Familien, Paare und Einzelne.

Februar 2012, Gerhard Dieter Ruf