Wir müssen uns neu erfinden

Das Buch versucht eine Antwort auf die Frage zu geben, warum trotz erdrückender wissenschaftlicher Erkenntnisse über die drohende Klimakatastrophe und die soziale Ungleichheit in der Welt die notwendigen Maßnahmen viel zu zögerlich ergriffen werden, um den nachfolgenden Generationen noch ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Dies werde nur gelingen, wenn der Mensch seinen heute teils ins Groteske gesteigerten Hyperindividualismus hinter sich lasse, sich neu erfinde und ein neues Selbst- und Weltverständnis entwickele, wie er das vor 1000 Jahren schon einmal getan habe. Rotthaus versucht Merkmale beschreiben, die mit hoher Wahrscheinlichkeit das Selbstbild des zukünftigen Menschen prägen werden.

"Wir werden ein neues Bild unserer selbst erfi

nden

müssen, das neue Vorstellungen über unsere Beziehung zu unseren

Mitmenschen, zu der uns umgebenden Natur, zu Raum und Zeit, zur

Wirtschaft und zur Verteilung von materiellen Gütern umfasst, was

sich in einem angepassten Rechtssystem spiegelt", schreibt Rotthaus in seiner Einleitung. Und:

"Ein »Weiter so« ist nicht mehr möglich."

In einem Podcast des Carl-Auer-Verlags schildert der Autor seine Gedanken.


Der Klappentext

Das Zeitalter des Individuums scheint zu Ende zu gehen. Was ist zu tun? Der zentrale Ansatz dieses Buches lautet: Was wir heute für selbstverständlich halten, ist das Ergebnis von Entwicklungen, Umbrüchen und Entscheidungen; es versteht sich nicht von selbst. Als Systemiker begnügt sich Rotthaus – anders als viele prominente und weniger prominente „Zukunftsforscher“ – nicht mit starken Behauptungen und scheinbar unbezweifelbaren Visionen. Er geht zuerst der bedeutenden Frage auf den Grund, wie es vom Mittelalter bis zur sogenannten „Neuzeit“ überhaupt dazu kam, dass dem Individuum eine solche Wichtigkeit zugeschrieben wurde und immer noch wird. Die technisch-wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklung wurden vielfach als positiv erlebt. Es gibt aber weit mehr dramatische Folgen dieses Wandels. Sie haben zu den massiven Problemen geführt, mit denen wir heute leben und die uns als nahezu unlösbar erscheinen. Unlösbar sind sie aber nur dann, wenn wir sie mit der gleichen Logik angehen, über die wir sie in unsere Welt eingeführt haben. Das heißt: Wir müssen uns von der Ego-Orientierung verabschieden. Wilhelm Rotthaus bringt seine gesamte psychiatrische, wissenschaftliche und historische Expertise in dieses Buch ein. Er zeigt sich dabei nicht nur auf der Höhe der Zeit, sondern bezieht auch wichtige Beiträge und Gedanken von Philosophinnen und Soziologinnen ein, die bislang viel zu wenig Beachtung gefunden haben. Von Kapitel zu Kapitel entsteht so ein neuer Raum des Denkens und Forschens.

bs