Zukunft mit Kindern

Die  Studie „Zukunft mit Kindern. Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland, Österreich und der Schweiz“ ist aus der dreijährigen Kooperation renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe entstanden. Die Arbeitsgruppe wurde initiiert von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Das Autorenteam dokumentiert, welche gesellschaftlichen und familienpolitischen Rahmenbedingungen prägend für Länder sind, die wie Deutschland, Österreich und die Schweiz im internationalen Vergleich sehr niedrige Geburtenraten aufweisen. Darüber hinaus gibt die Studie wichtige Impulse, was sich in unserer Gesellschaft ändern muss, damit Eltern und Kinder sich wohl fühlen.

"Niedrige Geburtenraten sind eine Folge weiblicher Erwerbstätigkeit", "bis Anfang/Mitte vierzig können Frauen problemlos schwanger werden" oder "die Samenqualität des Mannes hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verschlechtert" - solche Aussagen seien "Mythen", denen die nun publizierte Studie wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse gegenüber stelllt. Zugleich geben die international hochrangigen Experten politischen Entscheidungsträgern Empfehlungen an die Hand, wie das Wohlbefinden von Eltern und Kindern gesteigert und gesichert werden kann.

"Die besondere Innovationskraft dieser Studie liegt darin, dass sie erstmals demographische, medizinisch-biologische, sozial- und verhaltenswissenschaftliche sowie familien- und gesellschaftspolitische Fakten und Analysen zukunftsweisend integriert", so Prof. Dr. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

Wie sieht ein familienfreundlicher Alltag aus? Wie können Fürsorge-, Bildungs- und Erwerbszeiten innerhalb des Lebenslaufs auf neue Weise kombiniert werden? Mit innovativen Modellen zur Zeit-, Geld- und Infrastrukturpolitik will "Zukunft mit Kindern" wichtige Impulse setzen, wie insbesondere die Arbeitswelt verändert werden kann, um das Leben von und mit Kindern positiv zu gestalten. Dazu gehört z. B.

  • Familienzeit in Gestalt eines Familienzeitkredits über den ganzen Lebenslauf hinweg abzusichern;
  • eine Kindergrundsicherung zu gewähren, die transparent, unbürokratisch und verlässlich ist;
  • ein Familien-Mainstreaming einzuführen, d. h. gesetzliche Vorhaben sowie öffentliche Aufträge dem Grundsatz anzupassen, das Wohlbefinden von Kindern und Eltern zu fördern.

Einen weiteren Fokus legt die Akademiengruppe "Zukunft mit Kindern" auf medizinische und gesundheitspolitische Empfehlungen. Dies schließt zentrale Maßnahmen zur Aufklärung von Kindern und Jugendlichen sowie zur Beratung von Paaren über künstliche Befruchtung und Pränatal- Diagnostik ein, aber auch die Überprüfung der Rechtslage in der Reproduktionsmedizin.

Die international zusammengesetzte Akademiengruppe "Zukunft mit Kindern - Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung" arbeitet interdisziplinär und widmet sich vier Schwerpunkten:

  • Demografische Analyse der Fertilitätsentwicklung (Leitung Alexia Fürnkranz-Prskawetz, Wien, Österreich)
  • Sozialwissenschaftliche Grundlagen der Fertilität (Leitung Martin Kohli, San Domenico di Fiesole, Italien)
  • Medizinische und biologische Aspekte der Fertilität (Leitung Wolfgang Holzgreve, Bonn)
  • Fertilität und Familienpolitik (Leitung Hans Bertram, Berlin)

Publikationen der Arbeitsgruppe:

Studie: G. Stock, H. Bertram, A. Fürnkranz-Prskawetz, W. Holzgreve, M. Kohli, U. M. Staudinger (Hg.): Zukunft mit Kindern, Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland, Österreich und der Schweiz, campus Verlag 2012, kartoniert, 473 Seiten, div. Abbildungen und Tabellen, ISBN 9783593397535, € 29,90

Broschüre: Die Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina (Hg.): ZUKUNFT MIT KINDERN, Mythen, Kernaussagen und Empfehlungen zu Fertilität und gesellschaftlicher Entwicklung. 76 Seiten, Berlin 2012, ISBN 978-3-939818-29-8

Kostenfreier Download der Broschüre und weitere Informationen: www.zukunft-mit-kindern.eu