Wenn die Wunde verheilt ist, schmerzt die Narbe

+++ Der Fachtag wird vor dem Hintergrund der Coronapandemie verschoben +++

Bei Kindern und Jugendlichen beeinflusst Stress in Form von Vernachlässigung, Misshandlung und anderen Formen von Gewalt die im Wachsen befindliche Struktur des Gehirns und führt zu einer häufigen Nutzung der so genannten Notfallschaltungen des Gehirns: Flucht, Kampf, Erstarrung, Tot-stell-Reflex. Sie fallen dann als Menschen auf, die später auch bei kleinsten Belastungen extreme Phänomene der Über- oder Untererregung zeigen, die in der Sprache der Psychotraumatologie als „Hyperarousal“ und „Dissoziation“ bekannt sind.
Nach einer grundsätzlichen Erörterung dieser Traumadynamik mit seinen neurobiologischen, bindungstheoretischen und psychologischen Aspekten Aspekten wird vorgestellt, wie neben bereits erfolgter äußerer Sicherheit Interventionen dazu führen können, dass Jugendliche lernen, ihre Affektregulierungsstörungen in den Griff zu bekommen und selbst erwirken können, dass Gefühle aus der Vergangenheit ihnen nicht mehr das Leben in der Gegenwart verderben. Hier ist auch die Frage zu erörtern, inwieweit nach innerfamiliärer Traumatisierung und erfolgter Trennung bei Kontakten zur Herkunftsfamilie heilende oder labilisierende Kontexte entstehen.
Insgesamt stehen traumatisierte Kinder im Mittelpunkt. Jüngere Kinder erhalten mit der Trauma-erzähl-Geschichte eine Hilfe dabei, unverständliche Erlebnisse und Gefühle einzuordnen. Bei außerfamiliären Traumata kann in einer strukturierten Form und der BASK- Methode mit der gesamten Familie gearbeitet werden.
Zusätzlich kann in beiden Kontexten Trauma-sensible Pädagogik Anwendung finden. Interventionen werden demonstriert und in Kleingruppen erprobt. Es wird Gelegenheit geben, über eigene spezifische Klienten-Erfahrungen zu sprechen.

Termin und Umfang
25.02.2021 (Beginn: 10.00 Uhr) – 27.02.2021 (Ende: 15.00 Uhr) / 24 UE

Ort
Dresden, Businesspark GmbH, Bertolt-Brecht-Allee 22-24, 01309 Dresden

Preise
3-Tages-Seminar (24 UE): 312,- €
Rabatt für FamThera- / DGSF-Mitglieder: 276,- €