Zu den Quellen der Kraft: wenn Menschen plötzlich auf andere Menschen angewiesen sind

Kraftquellen sind immer wieder die gepflegten Begegnungen von Mensch zu Mensch.

Mitten  in einem prall gefüllten Leben entwickelt sich plötzlich oder schleichend eine Hilfe- und/oder Pflegebedürftigkeit. Die sozialen Kontakte werden umso wichtiger, gerade in derartigen Krisen. Diese schwierigen Lebensumbrüche meistern die Menschen gut, die in ihrem Leben die sozialen Kontakte  selber gut gepflegt haben. Und genau hier liegt die Quelle der persönlichen Stärkung. Die sozialen Netzwerke sind eine große Ressource und Stärkung besonders auch in anstrengenden Lebensphasen, dazu haben die Soziale Arbeit und die systemische Beratung/Therapie schon viele wertvolle Beiträge geleistet. Diese möchten wir aufgreifen und für Pflege- und Versorgungskontexte hilfreich nutzen. Die Kompetenz der Vernetzung ist ganz wesentlich eine Haltung, die als Ressource oder als Risiko gesehen werden kann.

Wie die Autonomie in der Lebensgestaltung als Betroffene, als Angehörige und als Dienstleistende aktiv und in Verbundenheit stehen, dazu wollen wir miteinander und multiperspektivisch an diesem Fachtag nach neuen Anregungen suchen. Die komplexen und herausfordernden Pflegesituationen in Familien oder Lebensgemeinschaften fordern pflegende Angehörige und Professionelle, ja unsere Gesellschaft im Ganzen, heraus. Wie können neue Formate der sozialen Unterstützung aussehen?

Mit Dr. Florian Straus - als Experte für Netzwerkarbeit aus gesellschaftlicher Sicht – beginnen wir den Fachtag entlang dieser Grundfragen. Wir setzen mit weiteren Expert*innen (Dr. Renate Zwicker-Pelzer, Mitglieder von Netzwerkkonferenzen e. V. u. a.) die gemeinsame Aussprache fort. Dr. Wilhelm Rotthaus wird am Schluss zur Neuerfindung und dem Aufbruch in die Zukunft einladen.