Moderne Jugendhilfe nicht auf Standards kontrollierender Fürsorgeerziehung zurücksparen

Moderne Jugendhilfe nicht auf Standards kontrollierender Fürsorgeerziehung zurücksparen

Diskussionsbeitrag der DGSF zur Situation in der Kinder- und Jugendhilfe anlässlich des 13. Jugendhilfetages in Essen

 
Jugendhilfemaßnahmen sind wirkungsvoll und sogar „preisgünstig“, wenn man sie als „Zukunftsinvestitionen“ betrachtet. Sie ersparen ein Vielfaches an späteren gesellschaftlichen Reparaturkosten. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF) hin in einem Diskussionsbeitrag anlässlich des Deutschen Jugendhilfetages. Der Fachverband für Systemische Therapie und Beratung betont, dass Kinder- und Jugendhilfe nicht nach vorgegebenen Haushaltsplänen ausgerichtet werden dürfe, sondern nach dem Bedarf und dem Wissen über effektive Unterstützung. Die DGSF ist auf dem Deutschen Kinder- und Jugendhilfetag in Essen vom 18. bis 20. mit einem Stand vertreten.

 
In der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten viele Fachkräfte, die systemisch-beraterisch oder familientherapeutisch weiterqualifiziert sind. Sie seien besonders qualifiziert für die Arbeit mit Eltern oder den sozialen Netzwerken von Kindern und Eltern. Wirkungsforschung in der Jugendhilfe zeige, dass gerade die gelingende Zusammenarbeit mit Eltern den Erfolg von Jugendhilfemaßnahmen wesentlich beeinflusse. Und nachhaltiger Kinderschutz gelinge nur im Dialog, so die DGSF. Dazu sei allerdings eine ausreichende personelle und finanzielle Ausstattung der Jugendämter nötig, ebenso wie eine vermehrte materielle Unterstützung von Familien.

 
In ihrer Erklärung schreibt die DGSF: „Die Jugendhilfe ist ein denkbar ungeeignetes Feld, um vorgegebene Sparziele zu erfüllen. Sie darf nicht auf die Standards einer eigentlich überwundenen, hauptsächlich eingreifenden und kontrollierenden Fürsorgeerziehung ‚zurückgespart’ werden.“

 
Der Diskussionsbeitrag der DGSF ist auf den Internetseiten des Verbandes nachzulesen unter www.dgsf.org.

Direkter Link zum Diskussionsbeitrag


verantwortlich:
Bernhard Schorn, DGSF
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E-Mail: schorn|at|dgsf.org