Liebespaare und der Einfluss der Herkunftsfamilien - DGSF-Forschungspreis für Markus Schaer

Liebespaare und der Einfluss der Herkunftsfamilien

DGSF-Forschungspreis für Markus Schaer

Ob und wie partnerschaftsrelevante Verhaltensweisen von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden, untersuchte Markus Schaer für seine Dissertation „Das Früher im Heute: Liebespaare und ihre Herkunftsfamilien“. Schaers Forschungsarbeit an der Universität München ist jetzt mit dem Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) ausgezeichnet worden.

Schaers Arbeit beschreibt die intergenerationale Transmission von Paarkonfliktstilen und Kompetenzen zur Stressbewältigung. Der Autor interviewte junge erwachsene Paare und deren Eltern, insgesamt nahmen mehr als 650 Personen an seiner Studie teil. Durch die Befragung ganzer Familiensysteme und mit systemischen Analyseverfahren konnte er ein differenziertes Bild der Transmission erarbeiten, das auch geschlechtstypische Unterschiede aufzeigt. Frauen zeigen danach eine ausgeprägte Verhaltenskonsistenz in der Herkunftsfamilie und in der Liebesbeziehung, Männer zeigen hingegen ein solches Transmissionsmuster nur bei der Stressbewältigung. Die Ergebnisse von Schaers Forschungsarbeit machen auch nachvollziehbar, wie familiäre Verhaltenstraditionen mit der „sozialen Vererbung“ des Scheidungsrisikos zusammenhängen. Seine Analyse mehrgenerationaler Dynamiken und Muster von negativem und konstruktivem Konfliktverhalten liefert Erkenntnisse für die präventive und therapeutische Arbeit mit Paaren und Familien.

Die DGSF vergibt ihren mit 3000 Euro dotierten Forschungspreis alle zwei Jahre. Schaer ist der vierte Preisträger des DGSF-Forschungspreises. Die Arbeit von Markus Schaer ist im Asanger Verlag erschienen.

verantwortlich:

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