Erste systemische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten in Essen ausgebildet

Drei Absolventen der bundesweit ersten Ausbildung in systemischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie beim Institut ifs in Essen haben kürzlich ihre staatliche Prüfung erfolgreich abgelegt und werden nun approbiert als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin/-psychotherapeut. Das Ausbildungsinstitut und zwei der jetzigen Absolventen Stephanie Bußmann, Sebastian Claveé und Nermin Karakol sind Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF), die sich seit Jahren für Approbationsausbildungen in Systemischer Therapie eingesetzt hat.

Nachdem der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie im Jahr 2008 den Weg für Ausbildungen mit dem Vertiefungsgebiet Systemische Therapie durch ein entsprechendes Gutachten freigemacht hatte, starteten die ersten Ausbildungen 2011 in Essen und 2012 in Berlin. Derzeit sind dort fast 200 weitere Kandidatinnen und Kandidaten in der Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten oder zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Mit der Approbation erhalten Absolventinnen und Absolventen der gesetzlich geregelten Psychotherapieausbildung die Zulassung zur Ausübung von heilkundlicher Psychotherapie.

Die Abrechnung von ambulanter Systemischer Therapie mit den gesetzlichen Krankenkassen ist derzeit noch nicht möglich, könnte aber für den Bereich der Psychotherapie für Erwachsene im kommenden Jahr eingeführt werden. „Wir erwarten, dass die Systemische Therapie schon bald zum kassenfinanzierten Regelangebot gehören wird, nachdem das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) kürzlich eine erste positive Bewertung der Systemischen Therapie veröffentlicht hat“, erklärt Dr. Björn Enno Hermans, Vorsitzender der DGSF. Die Entscheidung über die Zulassung fällt der „Gemeinsame Bundesausschuss“, wenn das IQWiG seine abschließende Nutzenbewertung abgegeben hat. Die DGSF setzt sich seit vielen Jahren gemeinsam mit der Systemischen Gesellschaft für die kassenrechtliche Anerkennung der Systemischen Therapie ein. Die beiden Verbände wollen nun erreichen, dass Systemische Therapie auch als Psychotherapieverfahren für Kinder- und Jugendliche vom Gemeinsamen Bundesausschuss geprüft und dann als sogenanntes Richtlinienverfahren eingeführt wird.

Zur Approbation führende systemische Psychotherapie-Ausbildungen bieten derzeit das Essener ifs (Institut für Systemische Familientherapie, Supervision und Organisationsentwicklung, www.ifs-essen.de) und die GST Berlin an (www.gstb.org). Beide Institute sind auch akkreditierte Weiterbildungsinstitute der DGSF.

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