Hirnforschung: Liebe und Begeisterung sind die wichtigsten Voraussetzungen für die optimale Entwicklung des kindlichen Gehirns

So Annette Porcher-Spark in einem Artikel zu aktuellen Erkenntnissen aus der Hirnforschung, in welchem sie Gerald Hüthers Vortrag auf der 8. Wissenschaftlichen Jahrestagung der DGSF "Systemische Hirngespinste" zusammenfasst. Es sei mehr als genug "Baumaterial" vorhanden, damit Kinder in den ersten Lebensjahren ihre Potenziale entfalten und Ressourcen nutzen können. Die "Plastizität" des Gehirns, also die Fähigkeit zur Vernetzung, bestehe grundsätzlich ein Leben lang. Ohne "Liebe" und "Begeisterung" finden sich nach Lernaufgaben jedoch weniger nachweisbare Veränderungen im Gehirn, zudem wirken Angst und Stress destabilisierend. Optimale Entwicklungsbedingungen, so Hüther, seien Bindungserfahrungen, die Sicherheit bieten. Hüther plädiert dafür, Ursachen für kindliche Fehlentwicklungen nicht primär im Gehirn, sondern in den sozialen, sozioökonomischen und soziokulturellen Bedingungen zu suchen, deren Einfluss auf die Hirnentwicklung noch unzureichend berücksichtigt werden. Damit könne man Erkenntnisse der Hirnforschung auch zur Entwicklung präventiver Maßnahmen und therapeutischer Interventionen heranziehen.