Systemische Psychotherapie

Ein Bericht vom Deutschen Psychotherapeutentag 

Der 41. Deutsche Psychotherapeutentag fand am 18./19. November 2022 in Berlin am Alexanderplatz statt. Der Deutsche Psychotherapeutentag (DPT) ist die Bundesdelegiertenversammlung der Bundespsychotherapeutenkammer. Die Delegierten einzelner Kammern berichten von Aufgaben und Tätigkeitsfeldern und stimmen über notwendige Anträge zur Weiterarbeit ab.

 

In Vorträgen werden Themen wie die Klimakatastrophe kritisch reflektiert und diskutiert. „Wie kann die Psychologie zur Bewältigung globaler Krisen beitragen?“, fragt Prof. Dr. Gerhard Reese von der Universität Koblenz-Landau.

Vorgestellt wurden außerdem die neuen Muster-Richtlinien, beispielsweise zu Weiterbildungsstätten und Befugten sowie der Weiterbildungsdokumentation. Diese gibt es bald auch in gegenderter Sprache.

 

Hauptthema ist jedoch, die Vollendung der Ausbildungsreform. Ziele dieser Reform waren neben der Qualifikation auf Grundlage des Versorgungsbedarfs, ein Hochschulabschluss auf Masterniveau, angemessenes Einkommen mit der Qualifikation nach dem Studium, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sowie wissenschaftlicher Qualifikation und Sicherung der hohen Qualität der prostgradualen Ausbildung.

 

Viele Ziele wurden erreicht oder bereits umgesetzt, manches Wichtige ist noch offen: zum Beispiel die Sicherung der Finanzierung der Weiterbildung. Denn schon im Herbst 2022 haben die ersten 30 Absolvent*innen den neuen Masterstudiengang Psychotherapie mit einer Approbation abgeschlossen, im Herbst 2023 werden 1000 weitere junge Kolleg*innen folgen.

 

Das Novum: Die Weiterbildung in hauptberuflicher Tätigkeit fordert ein angemessenes Gehalt der PiWs. Dies bedeutet unterschiedliche Herausforderungen für den ambulanten, stationären und institutionellen Versorgungsbereich. Momentan ist die Finanzierung noch unklar. Dies trifft auch die Weiterbildungsstätten, also „unsere systemischen Institute“. Hier braucht es eine politische Klarheit, damit Institute wirklich von Aus- zu Weiterbildungsstätten werden können.

 

Der 41. Deutsche Psychotherapeutentag beschloss auch einige andere Resolutionen: 

So fordern die Delegierten des 41. Deutschen Psychotherapeutentages die Politiker*innen aller demokratischen Parteien auf Landes- und Bundesebene auf, den Fokus ihres Handelns wieder verstärkt auf die Forderung von Kindern und Jugendlichen zu legen und auch langfristig die Fortführung von etablierten psychosozialen Maßnahmen und Projekten in bereits bestehenden Netzstrukturen zu erhalten und auszubauen. Eine weitere Forderung ist eine umfassende Reform der Bedarfsplanung.

 

Alle Resolutionen sind hier zu finden

Bisher gibt es eine kleine Anzahl an systemischen Delegierten und systemische PiAs auf dem Deutschen Psychotherapeutentag. Wir freuen uns daher in allen Kammern auf systemischen Nachwuchs und informieren und unterstützen hier gerne.

Bericht: Carla Ortmann
Foto: Carla Ortmann