Gelbe Karte - Beschwerden verbessern die Zusammenarbeit

Klaus-Peter Langner                                                                                                  04.03.2009

Dortmund

Auftaktveranstaltung zur Vernetzung in der Kinder- und Jugendhilfe in Schwerte am 22.01.2009:

„Gelbe Karte!“ – Beschwerden verbessern die Zusammenarbeit

Am 22.01.2009 fand in der Schwerter „Rohrmeisterei“ mit mehr als 50 Teilnehmenden die Auftaktveranstaltung zur Vernetzung der systemisch in der Kinder- und Jugendhilfe Arbeitenden im Ruhrgebiet statt. Eingeladen hierzu hatte eine Vorbereitungsgruppe aus Dortmund, Essen, Wuppertal und Münster, die während des DGSF – Kongresses in Neu – Ulm 2007 zueinander gefunden und beschlossen hatte, für die Vernetzung im östlichen Ruhrgebiet tätig zu werden. Unter ihnen war auch Michaela Herchenhan, Vorstandsmitglied und  die Sprecherin der Fachgruppe „Systemische Kinder- und Jugendhilfe“ der DGSF. Sie sprach im Namen des Vorstandes ein Grußwort und bedankte sich für das  Engagement der Gruppe, Systemisches aus und für die Jugendhilfe öffentlich zu präsentieren und interessierte KollegInnen zu vernetzen.

Im ersten Teil des Abends  referierte Prof. Johannes Herwig-Lempp von der Fachhochschule Halle / Merseburg über die „Gelbe Karte“, ein einfaches Instrument zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Kindern, Jugendlichen und Eltern einerseits und den „Experten“ andererseits. Die „Gelbe Karte“ soll zu Beginn von Gesprächen von den Experten an die anderen Gesprächsteilnehmer / -innen mit dem Hinweis ausgeteilt werden, sie dem Experten (dem Sozialarbeiter, der Sozialpädagogin) zu zeigen, um darauf aufmerksam zu machen, dass er / sie zu kompliziert, zu unverständlich, mit Fremdwörtern versehen, zu schnell etc. spricht. Prof. Herwig-Lempp verstand es, die komplizierten Sachverhalte missglückter Kommunikation in einfache Worte zu kleiden und mit der „Gelben Karte“ ein einfaches, aus dem Sport gut bekanntes (und entsprechend codiertes) Signal  in dieser Variante zur Verbesserung von Kommunikation vorzustellen und in die Gesprächskultur einzuführen. Während seines Vortrages wurde auch in Kleingruppen gearbeitet, so dass unter den Teilnehmenden schnell ein hohes Maß an Begegnung und Austausch stattfand.

Der zweite Teil des Abends stand unter dem Motto „Wir in der Kinder- und Jugendhilfe Tätigen wollen uns vernetzen“. Davon ausgehend, dass es im Ruhrgebiet und in seinen Randgebieten eine große Anzahl von Menschen gibt, die in der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten und systemische Konzepte entwickeln, vertreten und anwenden, hatte die Vorbereitungsgruppe dazu eingeladen, mittels eines geografischen Stellplanes zunächst in Erfahrung zu bringen, wer denn eigentlich in der Nähe arbeitet und wie die weitere Vernetzung aussehen könnte. Schon bald bildeten sich Gruppen, in denen Namen, Adressen, Rufnummern ausgetauscht wurden und erste Terminabsprachen getroffen wurden. So werden sich in Kürze in Essen und Dortmund Untergruppen treffen und ihre Arbeit aufnehmen.

Die Vorbereitungsgruppe, zu der Birgit Averbeck (Jugendamt Dortmund), Anke Lingnau-Carduck (Shed Wuppertal), Claudia Lintner (Shed Wuppertal), Volker Brümmer (AWO Münsterland), Björn Enno Hermans (SKF Essen) und Klaus-Peter Langner (Jugendamt Schwerte) zählen, plant im Herbst eine weitere Veranstaltung im Ruhrgebiet zu einem Thema aus der Kinder- und Jugendhilfe.