Psychodrama – systemisch gewendet | Wie Psychodrama und Systemisches Arbeiten einander befruchten

+++ DER FACHTAG WURDE ABGESAGT ++++

„Das Leben lässt sich nicht in vitro studieren, man muss es in vivo ergründen.”
(Heinz von Foerster)

Szenische Arbeitsformen – Rollenspiele, Aufstellungen, Skulpturen – wurden von Praktiker*innen des systemischen Arbeitens schon immer geschätzt um die Beratungsarbeit lebendiger, prägnanter und nachhaltiger zu gestalten. Erlebnisnäher als das gesprochene Wort eröffnen sie einen greifbaren Zugang zu den Fragestellungen von Klientensystemen, erlauben die Klärung komplexer Organisations- und Sozialkontexte und ermöglichen das Erarbeiten handlungsnaher Zielvorstellungen und Lösungsansätze.

Die meisten dieser Techniken stammen ursprünglich aus dem Psychodrama. Mit seinem direkten Zugang zum emotionalen Leben, mit seinem schier unerschöpflichen Füllhorn methodischer Ideen und mit seiner kompromisslosen Handlungsorientierung ermöglicht es Systemikerinnen und Systemikern eine ganz erhebliche Erweiterung ihres Handlungsrepertoires. Zudem belegen die Erkenntnisse der Hirnforschung, welch große Wirksamkeit diese Kombination von experimentellem Handeln, Körpersprache und Perspektivenwechsel bei der Entwicklung und Ausgestaltung von Affektregulation haben kann. Eng miteinander verwandt – das Psychodrama ist eine der ursprünglichen Wurzeln der systemischen Therapie – ergänzen sie einander wie Ying und Yang, wie Vorder- und Rückseite des Mondes.

Dieser Fachtag gibt auf dem Hintergrund systemischen Denkens eine Einführung in das psychodramatische Denken, Handeln und Intervenieren. Im Zentrum stehen dabei einerseits die gemeinsamen historischen und konzeptionellen Entwicklungslinien beider Verfahren. Zum anderen werden eine ganze Reihe praktischer Vorgehensweisen für die Einzelarbeit (»Psychodrama à deux«) wie für die Arbeit in Gruppen vorgestellt werden.