Wenn die Innenwelt auseinanderfällt

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Bruchköbel (bei Hanau)

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Wenn die Innenwelt auseinanderfällt - Fokus, Bindung und Beziehungsgestaltung mit
dem Konzept der strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit

Menschen, die als Kinder vernachlässigt wurden, Gewalt, Missbrauch durch nahe Bezugspersonen erlebt haben, als Kinder traumatisierter Eltern aufwuchsen oder andere extrem bedrohliche Erlebnisse hatten, vor denen Bindungspersonen sie nicht schützen konnten, entwickeln ihre Persönlichkeit in der Anpassung an diese frühen lebensbedrohlichen Bindungskontexte. Ihre Innenwelt, ihre Wahrnehmung, ihr Erleben ist von Widersprüchen und Gegensätzlichem geprägt. Sie leben mit Brüchen im Selbst, fragmentiert in verschiedenen Persönlichkeitsanteilen, die sich mehr oder weniger kennen, immer in Konflikt stehen.

In den letzten Jahren sind immer mehr die Auswirkungen traumatischer Erfahrungen in der Kindheit auf die zentrale Ressource von uns Menschen – die Fähigkeit, vertrauensvolle Beziehungen einzugehen – in den Fokus gerückt.

Die Brüche im Selbst finden sich zentral im Handlungssystem des sozialen Engagements oder der Bindung.  Sehr aktiv ist dann das Handlungssystem der Verteidigung. Denken, Wahrnehmen, Handeln und Fühlen sind zentriert auf zwischenmenschliche Bedrohung und deren Vermeidung. In Diagnosen wie Borderline, Bindungsstörung wird das beschrieben. Divergierende, widersprüchliche Wahrnehmungswelten richten sich idealisierend und das schlimmste antizipierend auf jedes Gegenüber. Damit umzugehen ist eine zentrale Anforderung in der Arbeit mit komplex traumatisierten Menschen, zumal wir als Helfer immer Beziehung anbieten und dies in psycho-sozialen Handlungsfeldern der Hauptwirkfaktor ist. Das Konzept der strukturellen Dissoziation bietet dafür hilfreiche Verstehenszugänge und Arbeitsansätze.