4.3.2 Befragung der Eltern und Angehörigen

In fast allen Fällen handelt es sich bei den befragten Eltern oder Angehörigen um ein leibliches Elternteil (siehe Abbildung 28).

Abbildung 28: Beziehung der/des Befragten zum Kind oder Jugendlichen

Sie bestätigen, dass der Kontakt zur betreuenden Einrichtung im Rahmen der aktuellen Hilfemaßnahme in mehr als der Hälfte aller Fälle bereits mindestens ein Jahr besteht, für weitere 42% seit mindestens zwei Monaten (Abbildung 29).

Abbildung 29: Kontaktdauer der/des Befragten zur Einrichtung im Rahmen der aktuellen Hilfemaßnahme

Die Einschätzungen der Eltern/Angehörigen zur Hilfemaßnahme sind in Abbildung 30 nach dem Grad der vollen Zustimmung sortiert. Dies gibt einen Eindruck, in welchen Bereichen die Zustimmung relativ hoch ist, und in welchen vergleichsweise niedrig.

Abbildung 30: Einschätzungen der Eltern/Angehörigen zur Hilfemaßnahme (sortiert nach Höhe der vollen Zustimmung)

Über 90% der Befragten stimmen den folgenden Aussagen jeweils (voll) zu:

  • Ich weiß, wo ich mir Unterstützung für meine Familie holen kann.
  • Ich habe ausreichend Gelegenheit, mich in die Hilfemaßnahme für mein Kind einzubringen.
  • Ich versuche zu verstehen, warum mein Kind sich so und nicht anders verhält.
  • Ich leiste meinen eigenen Beitrag im Hilfeprozess.
  • Ich trage selbst dazu bei, dass sich unsere Familiensituation verbessert.

Diese Aussagen betreffen zentrale Ressourcen auf Seiten der Eltern bzw. Angehörigen für eine erfolgreiche Hilfemaßnahme sowie längerfristig für eine Stabilisierung der familiären Situation.

Aussagen, bei denen des Öfteren nicht zugestimmt wird, könnten demgegenüber auf Herausforderungen im Hilfeprozess verweisen. Mit ca. 5% ist die Ablehnung bei folgenden Items relativ hoch:

  • Ich nehme hin, dass ich manche Dinge an meinem Kind nicht ändern kann.
  • Wenn es nötig ist, setze ich meine Meinung gegenüber meinem Kind durch.
  • Durch die Hilfemaßnahme kann ich das Verhalten meines Kindes besser verstehen.

In Abbildung 31 sind Items mit statistischen Auffälligkeiten zusammengestellt, welche daher für die überarbeitete Version des Fragebogens ausgeschlossen oder umformuliert werden. Sie haben entweder mit ca. 95% eine äußerst hohe Rate an Zustimmung (von oben Items 1 bis 5) oder mit ca. 5% eine relativ hohe Rate an fehlenden Antworten (von oben Items 6 und 7). Die Items mit äußerst hoher Rate an Zustimmung sind redundant, da sie nicht geeignet sind zwischen den Befragten zu differenzieren. Die hohe Ausfallrate weist auf vergleichsweise häufige Unsicherheiten bei den Befragten in der Beantwortung hin.

Abbildung 31: Statistische Auffälligkeiten bei den Einschätzungen der Eltern/Angehörigen zur Hilfemaßnahme

Die Fremdeinschätzungen der Interviewenden (Abbildung 32) decken sich im Großen und Ganzen mit den Selbsteinschätzungen der Eltern/Angehörigen und können damit im Rahmen des Pilotprojektes für die Validierung der Selbsteinschätzungen genutzt werden.

Abbildung 32: Fremdeinschätzungen der interviewenden Person zum befragten Elternteil/Angehörigen

Dr. Dörte Schott,

 

Freie Evaluatorin, Wiesbaden, info[at]doerte-schott.de,

 

www.doerte-schott.de/