Systemische Therapie in psychotherapeutischen Facharztweiterbildungen

Das ist die Kernaussage eines Informationspapiers, das die DGSF im März an die Ärztekammern, die Kassenärztlichen Vereinigungen und zahlreiche Kliniken verschickt hat. Hintergrund der Versandaktion ist, dass die Anerkennung der Systemischen Therapie durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (WBP) Ende 2008 den berufsrechtlichen Status des Verfahrens in den Heilberufen verändert hat. Damit stellt sich für den ärztlichen Bereich die Frage nach Systemischer Therapie als Verfahren in psychotherapeutischen Facharztweiterbildungen.

Das Informationspapier macht deutlich, dass Systemische Therapie als Verfahren in der fachärztlichen Weiterbildung angeboten und gewählt werden kann. Die momentan noch ausstehende Kassenzulassung der Systemischen Therapie durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) stehe dem nicht entgegen, argumentieren die Autoren des Papiers. Sie sei für künftige Psychiater und Kinder- und Jugendpsychiater wenig relevant, weil nur wenige Kinder- und Jugendpsychiater ambulante Richtlinienpsychotherapie praktizieren würden. Zudem sei Systemische Therapie besonders geeignet gerade für komplexe Behandlungskontexte (Kliniken, gemeindepsychiatrische Verbände, Versorgungsnetze) und für chronifizierungsgefährdete Störungen (Sucht, Essstörungen, Depression, Schizophrenie, Störungen des Sozialverhaltens). Sie habe sich bewährt gerade auch im Bereich der somatoformen Störungen, der Somatisierungsstörungen sowie der chronischen körperlichen Erkrankungen. Das zeige eine Vielzahl von Studien.

Das in Absprache mit der Systemischen Gesellschaft entwickelte Informationspapier.