Ansprüche, Wirklichkeiten, Visionen in der Familientherapie

Vom Mittwoch, den 2. Oktober, bis Samstag, den 5. Oktober 2002, findet im Kollegiengebäude I der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ein wissenschaftlicher Paar- und Familientherapeutischer Kongress statt, zu dem über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet werden. Ausgerichtet wird der Kongress für die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF), vom Freiburger Familientherapeutischen Arbeitskreis (FFAK) in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin des Universitätsklinikums Freiburg. Im Gegensatz zur traditionellen Psychotherapie, die das Individuum im Zentrum ihrer Bemühungen sieht, stellt der systemisch-familientherapeutische Ansatz die interpersonellen Beziehungen als Ressource zur Veränderung in den Mittelpunkt. Nicht Pathologieorientierung, sondern das Einbeziehen des familiären Umfeldes als Ressource zur Erreichung von Therapiezielen führen zu neuen Veränderungsmöglichkeiten. Der Kongress wird die wissenschaftliche Fundierung der systemischen Paar- und Familientherapie als psychotherapeutisches und beraterisches Verfahren und die unterschiedlichen Anwendungsgebiete aufzeigen. Dabei reicht das Spektrum von der familientherapeutischen Arbeit mit ADHS-Kindern über die familientherapeutische Betreuung chronisch Kranker bis hin zur Bearbeitung von Paar- und Familienthemen, die bei Nichtbehandlung Mitursache für massive somatische Krankheitsbilder sein können. So will der Kongress verdeutlichen, dass die systemischen Ansätze der Paar- und Familientherapie eine grosse Chance für eine wirkliche Gesundheitsreform darstellen. Gerade der Freiburger Familientherapeutische Arbeitskreis, eine Kooperation des Uniklinikums Freiburg mit zahlreichen PraktikerInnen der Paar- und Familientherapie, hat sich in den letzten zehn Jahren erfolgreich für eine Verbreitung des familien-therapeutischen Wissens eingesetzt. Seit 1992 nahmen über 500 ÄrztInnen, Psycholog-Innen und SozialpädagogInnen aus Südbaden an den Fort- und Weiterbildungen des Arbeitskreises teil. Darüber hinaus entstand mit dem Aufbau einer eigenen Familientherapeutischen Ambulanz an der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin des Universitätsklinikums Freiburg und der engen Kooperation mit systemisch arbeitenden Beratungsstellen sowie Psychosomatischen Kliniken, Suchteinrichtungen und Praxen der Region ein qualifiziertes Versorgungsnetz paar- und familientherapeutischer Hilfen. Kontakt: Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychosomatik
Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin
Prof. Dr. Michael Wirsching
Hauptstr. 8
79104 Freiburg Tel.: 0761/270-6805
Fax: 0761/270-6943 E-mail: "mw@psysom.ukl.uni-freiburg.de":mailto:mw@psysom.ukl.uni-freiburg.de