Alternativen zu Super Nanny: Coaching für Eltern

Es muss nicht gleich eine „Super Nanny“ her, um Eltern bei massiven Erziehungsschwierigkeiten zu helfen. „Elterncoaching“ heißt eine Alternative, über die eine Tagung Ende Februar in der Uni Heidelberg informiert. Rund 700 Teilnehmer – Fachleute aus Pädagogik und Therapie, aber auch Eltern – werden zu dem internationalen Forum zusammenkommen.

Erziehung in der Familie ist in den vergangenen Jahren einer starken „Pädagogisierung“, „Psychologisierung“ oder gar „Therapeutisierung“ ausgesetzt. Gleichzeitig bleiben „Erziehungsschwierigkeiten“ oder zunehmende Gewalt von Kindern und Jugendlichen in Familie, im Kindergarten oder in der Schule ein brennendes Problem. Nun scheint die Verunsicherung von Eltern so groß zu sein, dass einfache, aber umstrittene Konzepte wie „Super Nanny“ besondere öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Die Tagung "„Coaching für Eltern: Mütter und Väter als Experten"“ zeigt, dass es auch anders geht. Neue Ansätze des „"Elterncoachings"“ können die Erziehungsberatung, aber auch die Systemische Therapie bereichern. Beim Videotraining nach den Modellen der Niederländerin Maria Aarts werden Eltern selber „Experten“ für kindliche Entwicklung. Mit "„elterlicher Präsenz"“ nach den Konzepten des israelischen Psychologen Haim Omer gewinnen hilflose Eltern neue Handlungsmöglichkeiten, werden Profis im gewaltlosen Widerstand und können eine neue Beziehung zu ihren Kindern aufbauen. “"Systemische Ansätze"“ im Bereich der Erziehung und Beratung richten dabei ihren Blick zunächst auf mögliche Lösungen und Fähigkeiten von Eltern und Erziehern, nicht auf Probleme oder „"Defizite“".

Den Organisatoren der Tagung – zwei Institute der Universitäten Heidelberg und Osnabrück mit zwei Weiterbildungsinstituten für Systemische Therapie – geht es vor allem um eine gelingende Zusammenarbeit von professionellen Erziehungseinrichtungen und Elternhaus. Deshalb sind zu dieser Tagung neben den Fachleuten auch interessierte Eltern eingeladen worden.

Unter den mehr als 40 Referenten sind Arist von Schlippe und Wilhelm Rotthaus, die Vorsitzenden der „Systemischen Gesellschaft“ und „Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie“. Tagungsveranstalter sind: Institut für Medizinische Psychologie im Zentrum Psychosoziale Medizin des Universitätsklinikum Heidelberg, Klinische Psychologie am Fachbereich Humanwissenschaften der Universität Osnabrück, Helm Stierlin Institut Heidelberg, Institut für Familientherapie Weinheim.


Hinweis Pressegespräch:

Die Tagung findet vom 25. – 27. Februar in Uni Heidelberg (Neue Universität) statt.
Bei einem Pressegespräch am Freitag, 25.2. von 14 – 15 Uhr, informieren die Tagungsleiter und Referenten über die Tagung und das „Elterncoaching“. (Pressegespräch im Hörsaal 6)
Teilnehmer des Pressegesprächs: Maria Aarts, Marte Meo International Network Organisation, Niederlande; Prof. Haim Omer, Ph.D., University of Tel Aviv, Dept. of Psychology, Israel; Dr. Wilhelm Rotthaus, Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie und Familientherapie, Dr. Arist von Schlippe, Uni Osnabrück, Tagungsleiter und Vorsitzender der Systemischen Gesellschaft; Prof. Dr. Jochen Schweitzer-Rothers, Uni Heidelberg, Tagungsleiter


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Prof. Dr. Jochen Schweitzer-Rothers
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