Zweiter Fachtag zu den aufsuchenden Erziehungshilfen in Familien rüttelt auf!

***Unterlagen jetzt online verfügbar*** Am 24. April fand im Rahmen der digitalen Veranstaltungsreihe „Hingeschaut!“ die zweite Fachtagung des Qualitätsaufrufs der DGSF zu den aufsuchenden Hilfen unter dem Titel „Merk-würdige Rahmenbedingungen in den aufsuchenden Hilfen zur Erziehung“ statt. Kooperationspartnerin war, wie bereits 2022, die Transferagentur der Katholischen Hochschule NRW.

Ziel der Veranstaltung war, Fachkräfte zu motivieren, sich für Arbeitsbedingungen zu engagieren, die Hilfen für Familien tatsächlich hilfreich werden lassen können. Denn: Freie Träger der aufsuchenden Erziehungshilfen sind mit vielfältigsten strukturellen und inhaltlichen Vorgaben und Anforderungen konfrontiert, die ihnen eine qualitätsvolle Ausrichtung ihrer Arbeit - an den Bedarfen der Familien orientiert - zunehmend erschweren. Im Fokus der mit über 270 Teilnehmer*innen aus dem gesamten Bundesgebiet gut besuchten Veranstaltung stand in diesem Jahr die Perspektive der Fachkräfte der freien Träger, eigene Anteile an dem Qualitätsdilemma und die Möglichkeiten organisiert vernetzten Handelns zur Qualitätssicherung der kontextuellen Bedingungen aufsuchender Arbeit.

 

In drei Vorträgen wurde das Themenfeld aus verschiedenen Blickrichtungen beleuchtet. Barbara Richters und Prof. Dr. Holger Ziegler gaben Einblicke in das bundesweite Forschungsprojekt "Aufsuchende-Familienhilfen-Evaluation" (ASUEVA), einer von Seiten der DGSF geförderten Studie, die auch Kontexte in die Erforschung von Wirksamkeit mit einbeziehen. Anke Lingnau-Carduck ging im zweiten Vortrag der Frage nach, wie Fachkräfte und ihre Organisationen fachlich, ökonomisch und persönlich die Säulen ihrer Resilienz stabilisieren können, um auch zukünftig den Familien hochwertige Begleiterinnen zu sein. In einem dritten Vortrag von Dr. Oda Baldauf-Himmelmann „Ambulante Erziehungshilfen – zwischen starker Identifikation mit dem Arbeitsfeld und Verabschiedung“ fand neben einer Analyse der Situation u.a. eine Auseinandersetzung damit statt, welche Handlungsmöglichkeiten bestehen und was die Kraft der Solidarität über Trägergrenzen hinweg bewegen kann.

 

In 15 Workshops wurden die Situationen vor Ort erörtert, selbstkritische Blicke in den Spiegel geworfen und diskutiert, wie eine solidarische Vernetzung zur Aktivierung von Potentialen zur konstruktiven Veränderung der Situation im Dialog von freien und öffentlichen Trägern aussehen kann. Marie-Luise Conen, Julia Hille und Silvia Hamacher stellten ihre Eindrücke aus den Workshops in einem Fishbowl zusammen. In der Abschlussrunde wurden die merk-würdigen im Sinne von den zu-merken-würdigen Perspektiven und Ausblicken in einem Reflecting Team der Referent*innen und der Veranstalter*innen gebündelt. Ein Chatgewitter beendete den Tag mit viel Wertschätzung und Dank an die DGSF, das Thema aufzugreifen.

 

Die Unterlagen der Vorträge, den Fishbowl und das Reflecting Team finden Sie auf der Seite des Tranfernetzwerks: https://www.s-inn.net/veranstaltungen/hingeschaut Eine Ergebnissicherung der Moderator*innen der Workshops wird voraussichtlich im Juni eingestellt werden können.

Die nächste digitale Veranstaltung der Reihe „Hingeschaut!“ findet am 26. Februar 2024 mit dem Fokus auf die Situation der Jugendämter statt.